Weihnachten – Ein Fest, das ich erst hier kennen und lieben gelernt habe
Als ich noch in Vietnam lebte, war Weihnachten für mich nur eine Geschichte aus Filmen oder Büchern. Ein Fest, das zwar schön klang, aber in meinem Alltag keine Bedeutung hatte. Es war kein Teil unserer Kultur, kein Ereignis, auf das ich mich freute oder das ich erwartete.
Erst als ich nach Deutschland kam, lernte ich, was Weihnachten wirklich bedeutet – und es war mehr, als ich je gedacht hätte. Am Anfang war alles fremd: die Lichter überall, die geschmückten Tannenbäume, die Weihnachtsmärkte mit ihrem Duft nach Glühwein und gebrannten Mandeln. Ich wusste nicht, wie man dieses Fest „richtig“ feiert, und fühlte mich ein wenig verloren inmitten der Vorbereitungen und Traditionen.
Doch mit der Zeit habe ich angefangen, Weihnachten zu verstehen – und vor allem zu fühlen. Es ist nicht nur ein Fest der Geschenke, wie ich früher dachte. Es ist ein Fest der Wärme, der Gemeinschaft und der Dankbarkeit. Ein Moment, in dem die Welt ein kleines bisschen langsamer wird.
Jetzt liebe ich es, das Haus mit Lichtern zu schmücken, Plätzchen zu backen und Zeit mit meinen Liebsten zu verbringen. Vor allem aber schätze ich die kleinen Dinge: die gemütlichen Abende mit Kerzenschein, die Musik, die überall zu hören ist, und die Freude, die in der Luft liegt.
Weihnachten hat mir gezeigt, wie wertvoll Traditionen sind, auch wenn sie neu für einen sind. Heute kann ich mir ein Jahr ohne dieses Fest kaum noch vorstellen. Es ist ein Teil meines Lebens geworden – ein neues Kapitel, das ich gerne weiterschreibe.
Weihnachten 2024, Hannover 24.12.2024